Flut

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Flut

  • Definition, Bedeutung

    Als Flut wird das Steigen des Meeresspiegels infolge der Gezeiten (Tide) bezeichnet. Dieser Zeitraum reicht von einem Niedrigwasser bis zum folgenden Hochwasser. An der Küste wird oft der Ausdruck auflaufend Wasser zur Unterscheidung von binnenländischen Hochwässern oder Überflutungen benutzt. Das darauf folgende Sinken des Meeresspiegels wird Ebbe genannt. Die Flut ist nicht mit dem Hochwasser zu verwechseln. Flut zeigt eine Bewegungsrichtung an, während Hochwasser den höchsten Stand des Wassers markiert.

    Stehen Erde, Sonne und Mond in einer Linie, was bei Vollmond und Neumond der Fall ist, so addieren sich die Anziehungskräfte von Sonne und Mond. In diesem Fall fällt der Tidenhub (Differenz zwischen höchstem Wasserstand bei Flut und niedrigstem bei Ebbe) besonders hoch aus, was Springtide (Springflut/Springebbe) genannt wird. Steht die Sonne dagegen im rechten Winkel zum Mond (ca. 7 Tage nach Neumond oder Vollmond), so gibt es einen besonders niedrigen Tidenhub, Nipptide (Nippflut/Nippebbe) genannt.

    Eine ausführliche physikalische Erklärung findet man in Gezeiten.

    Der Flutstrom kann in den Prielen des Wattenmeers beträchtliche Geschwindigkeiten (bis über 20 km/h) erreichen. Daher ist bei Wanderungen im Watt besondere Vorsicht geboten.

    Die Höhe der Flut über Normalnull (NN) ist nicht überall gleich. In der von den Ozeanen relativ abgeschnittenen Ostsee liegt sie 10 cm, auf der offenen Nordsee meist um 0,5 Meter. Der Tidenhub des Atlantiks liegt im Gebiet des mittelatlantischen Rückens bei nur 50 cm. An Küsten, Buchten und an Ästuaren, an denen der Wasserberg Engstellen passieren muss, liegt er weitaus höher. In den Ästuaren der Flüsse, beispielsweise der Elbe und Weser, werden bis zu 4 Meter, bei Springfluten bis zu 10 m erreicht. Der Tidenhub ist an Flüssen auch noch im Landesinneren zu spüren, sofern keine Sperrwerke bestehen und der Höhenunterschied gering ist (Tidefluss), z.B. Amazonas, Themse, Elbe, Weser, Wümme, Ems. Der Tidenhub am Ärmelkanal beträgt bis 12 m, an der Bay of Fundy von 15 bis zu 21 m.

    In Sturmfluten wird der Wasserstand durch die Kraft des Windes über das Normalmaß hinaus erhöht. Dadurch können Wasserstände erreicht werden, die 3 bis 5 Meter über dem normalen mittleren Tidehochwasser (MTHW) liegen. In der Vergangenheit haben Sturmfluten insbesondere an den Küsten der Nordsee beträchtliche Opfer gefordert, so z.B. 1962 in Hamburg. Durch die Klimaveränderungen auf Grund des Treibhauseffektes steigt nicht nur der Meeresspiegel insgesamt, sondern es wächst die Sturmwahrscheinlichkeit und damit auch die Gefahr von Sturmfluten.

    Oft bezieht sich der Begriff Flut auch allgemein auf eine große, strömende Wassermenge.

  • Das regelmäßige Ansteigen des Wassers; ein Vorgang von etwas mehr als sechs Stunden.

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Silbentrennung

Die Silben von dem Wort 'Flut' trennt man wie folgt:

  • Flut

Beispielsätze mit dem Begriff 'Flut'

  • Es ist höchst betrüblich, daß das alte Sprichwort: »Zeit und Ebbe und Flut warten auf niemand« gleiche Anwendung auf den schöneren Teil der Schöpfung findet, und gern würden wir es verschweigen, daß die vier Miss Willis sogar vor dreizehn Jahren keineswegs jung genannt werden konnten.Quelle: Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika
  • In der Tat würde es in einem einfachen Falle unrichtig sein, diese beiden Elemente sich geschieden zu denken wie Flut und Ebbe, so dass nach einer Zwischenzeit die Empfindung auf jene Erregung folgte; beide müssen vielmehr, Reiz und Reaktion, in jedem Momente der Zeit zugleich geschehen.Quelle: Charles Dickens - Londoner Skizzen - Sketches by Boz
  • Nicht einmal von den ältesten und allgemeinsten Mythen, zum Beispiel der den Indern, Griechen und selbst den Semiten geläufigen Erzählung von dem nach einer großen Flut übriggebliebenen gemeinsamen Stammvater des gegenwärtigen Menschengeschlechts, ist bei den Römern eine Spur bewahrt worden.Quelle: Der Leib des Vaters Christian Rosenkreuz
  • Wie diese schwillt er mit der Flut an, hat seine Stromschnellen und Katarakte.Quelle: Römische Geschichte, erstes Buch - Theodor Mommsen
  • Auch glaube ich, als er vor einem Altar gekniet, auf dem eine Flamme in einer Lampe aus grünem Achat brannte, ist er von einer einzigen Vision heimgesucht worden: ein Boot, das einen breiten Fluß zwischen hohen Gebirgen mit Höhlen und Türmen hinabtreibt, dem Licht eines Sternes entgegen; und ich meine, Stimmen werden ihm zugerufen haben, es gäbe für jeden eine Szene, ein Abenteuer, ein Bild, das das Gleichnis seines verborgenen Lebens darstellt, denn die Weisheit spricht zuerst in Bildern; und daß dieses eine Gleichnis, wenn er nur sein Leben lang darüber brüten würde, seine von allem Wesenlosen und von der Ebbe und Flut der Welt befreite Seele in jene fernen Wohnstätten hingeleiten würde, wo die unsterblichen Götter alle jene erwarten, deren Seelen einfach geworden sind wie die Flammen, und deren Leiber ruhig geworden wie eine Lampe von Achat.Quelle: Rudolf Hermann Lotze: Medizinische Psychologie

(Definition ergänzt von Eymen am 31.03.2019)

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