Definition, Bedeutung

Geld - von ahd. gelt (= Zahlung, Vergütung) - ist ein Zwischentauschmittel, welches sich von anderen Tauschmitteln dadurch unterscheidet, dass es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern aufgrund allgemeiner Anerkennung zum weiteren Tausch eingesetzt werden kann (vgl. Binsenweisheit: "Geld kann man nicht essen").Geld ist heute in der Regel spezifisch staatlich organisiert. Name und organisatorische Regeln zusammen werden als Währung bezeichnet. Geld ist ein Studienobjekt der Wirtschaftswissenschaft, ferner auch von Soziologie und Philosophie.

Zusammen mit Lesen, Schreiben und Rechnen gehört der Umgang mit Geld zu den wichtigsten Kulturtechniken und ist deshalb in der Erwachsenenbildung mit Menschen mit geistiger Behinderung ein beliebtes und häufiges Kursthema. Neben diesem praktischen Aspekt hat die Auseinandersetzung mit Geld auch noch grundsätzliche Bedeutung für die kognitive Entwicklung. In seiner Abstraktheit umfasst Geld die beiden Seiten des Zahlbegriffs, den ordinalen (Ordnungszahlen, z.B. 1., 2.) und den kardinalen Aspekt (Grundzahlen, z.B. 1, 2) und wegen seiner praktischen Bedeutung eignet sich der Umgang mit Geld besonders zur altersgemäßen Erarbeitung des Zahlbegriffs bei entwicklungsbeeinträchtigten Erwachsenen. Das Begreifen der Funktion des Geldes führt oft zu einem umfassenden kognitiven Entwicklungsschub.

Als hochentwickelte Warenform, die - gerade auch im Zeitalter der Globalisierung - unser Leben bis in die privaten Bereiche hinein bestimmt (und pervertiert), ist der Umgang mit Geld (seine Handhabung, Verwaltung, Vermehrung etc.) auch zu einer wichtigen Form des Denkens in unseren Gesellschaften geworden. Um gewisse politische und kulturelle Prozesse zu durchschauen, ist es wichtig, ein Verständnis davon zu haben, was Geld ist und bewirkt.