Paternalismus

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Paternalismus

Was ist ein Paternalismus?

Definition, Bedeutung

Der Begriff Paternalismus beschreibt eine Haltung, bei der eine Person oder Institution sich als paternalistischer Beschützer oder Wohltäter sieht, der die Entscheidungen und Handlungen anderer Menschen beeinflusst oder kontrolliert, um ihnen vermeintlich zum Wohl zu dienen. Das Konzept des Paternalismus ist eng mit der Idee der Autorität und Macht verbunden und kann sowohl in der persönlichen als auch in der politischen Sphäre beobachtet werden.

In der persönlichen Sphäre kann Paternalismus auf individueller Ebene in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern oder in der Betreuung von älteren Menschen oder behinderten Menschen vorkommen. In diesen Fällen kann das paternalistische Verhalten als gut gemeint, aber auch als bevormundend oder einschränkend empfunden werden.

In der politischen Sphäre kann Paternalismus in der Beziehung zwischen Staat und Bürgern beobachtet werden. In diesem Kontext kann das paternalistische Verhalten als notwendig oder als unangemessene Einmischung des Staates empfunden werden. Beispiele für politischen Paternalismus sind Gesetze oder Regelungen, die das Verhalten von Menschen beeinflussen sollen, um ihre Gesundheit oder Sicherheit zu schützen, wie zum Beispiel Rauchverbote, Helmpflichten oder Alkohol- und Drogenverbote.

Weiterhin bezeichnet Paternalismus eine Idee Robert Owens zur Lösung der sozialen Frage in Deutschland im 19. Jahrhundert. Es bezeichnet die private betriebliche Sozialpolitik der Großunternehmer (wie Krupp, Stumm u.a.). Diese Leistungen boten den Arbeitern Betriebskrankenkassen, Betriebliche Altersversorgung, Unterstützung in Notlagen, Werkswohnungen sowie Werkskantinen. Ziel dessen war es, den Betrieb als kombinierten Herrschaftsbereich, Produktionsbereich und als Lebensgemeinschaft auszubauen. "Alles für den Arbeiter - nichts durch den Arbeiter" war damals die Parole.

Kritiker des Paternalismus argumentieren, dass es die Freiheit und Autonomie von Menschen einschränkt und ihnen die Fähigkeit nimmt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und für sich selbst zu sorgen. Befürworter argumentieren hingegen, dass Paternalismus notwendig ist, um Menschen vor Schaden oder negativen Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu schützen, insbesondere wenn sie aufgrund mangelnder Informationen oder aufgrund von psychologischen oder kulturellen Faktoren nicht in der Lage sind, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Insgesamt ist der Begriff Paternalismus ein kontroverses Konzept, das in verschiedenen Kontexten und Disziplinen diskutiert wird, darunter Ethik, Politik, Soziologie, Psychologie und Gesundheitswissenschaften.

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Gegenteil, Gegensatz

Gegenteil, Gegensatz von Paternalismus ist: Autonomie.

Schreibweise

Die richtige Schreibweise ist: Paternalismus

Wortart

Paternalismus ist ein Substantiv, Nomen (Hauptwort).

Herkunft, Abstammung

Der Begriff "Paternalismus" wurde erstmals im 19. Jahrhundert geprägt und leitet sich vom lateinischen Wort "pater" (Vater) ab. Es wurde ursprünglich verwendet, um die Praxis zu beschreiben, bei der ein Vater für seine Kinder Entscheidungen trifft und handelt, ohne ihre Zustimmung einzuholen.

Verwendung

Wie wird das Wort 'Paternalismus' verwendet?

"Der Arzt handelte aus einem paternalistischen Verständnis heraus, als er gegen den ausdrücklichen Wunsch seines Patienten eine riskante Behandlung durchführte."

Silbentrennung

Die Silben von dem Wort 'Paternalismus' trennt man wie folgt:

  • Pa|ter|na|lis|mus
(Definition ergänzt von Lars am 28.03.2023)
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