pistole

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pistole

Definition, Bedeutung

Eine Pistole (siehe auch Kurzwaffe) ist eine Faustfeuerwaffe, die aus der Hand abgeschossen wird. Das entscheidende Merkmal einer Pistole ist, dass Patronenlager und Lauf aus einem Stück bestehen, im Gegensatz zum Revolver, bei dem die Patronenlager vom Lauf getrennt in einer drehbaren Trommel untergebracht sind. Das Wort Pistole stammt aus dem Tschechischen (píšťala) und kam über Frankreich nach Deutschland.

Die Entstehung der Pistole teilt sich ihren Beginn mit dem Gewehr. War das Handrohr die erste Feuerwaffe im 14. Jahrhundert, so wurde es nach der Weiterentwicklung zur Arkebuse notwendig, diese Waffen kleiner, handlicher und mobiler zu machen. Gerade die Reiterei drängte auf eine Alternative zur Arkebuse. Durch die Erfindung des Radschlosses im Jahre 1517 wurde es ermöglicht eine kompaktere und sichere Zündungsmethode, im Gegensatz zu den Luntenschlössern zu haben. Mit der Pistole fanden Feuerwaffen in der Reiterei verstärkt Gebrauch. Die in den 1540er Jahren aufkommende Truppengattung der Kürassiere war mit Pistolen ausgerüstet. Erstmalige Verwendung in einer größeren Kampfhandlung fand die Pistole in der 1547 ausgefochtenen Schlacht bei Mühlberg. Die Pistole (Faustrohr, Faustbüchse, Fäustling, im 16. und 17. Jhd. auch Puffer) wurde ursprünglich als Schusswaffe für Reiter entwickelt, erste Modelle tauchten um 1510 auf.

Die Pistole war für lange Zeit die einzige Faustfeuerwaffe, bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wo sie kontinuierlich vom Revolver verdrängt wurden. Der Revolver bot erstmals die Möglichkeit mehrere Schüsse hintereinander abzufeuern ohne die Waffe nachladen zu müssen. Pistolen fristeten dann fast ein Schattendasein und wurden zum z.B. Scheibenschießen und vorwiegend als Duellwaffen eingesetzt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts suchte man Alternativen zu den Revolvern. Bei der Forschung nach Selbstladevarianten, ursprünglich für Gewehre, wurden bald die ersten Pistolenmodelle entwickelt. Einer der ersten funktionstüchtigen Waffen war z. B. die Mauser C96, die Modelle von Bergmann und Luger (vergl. Pistole 08).

Die Pistole stieß recht bald auf großes Interesse bei den Armeen, da sie sich durch einige Vorteile vom Revolver abhob: Pistolen hatten meist eine höhere Magazinkapazität als Revolver Patronen in der Trommel hatten. Darüber hinaus war das Nachladen schneller, da hier das geleerte Magazin entfernt wurde und durch ein volles ersetzt wird. Auch Ladeschienen (bei Modellen ohne Wechselmagazin) waren schneller und einfacher zu bedienen - bei einem Revolver musste vorher die verbrauchte Munition (leere Hülsen) entfernt werden. Auch waren die Magazine mit der Munition handlicher, daher leichter zu verstauen. Dadurch konnte eine größere Menge an Munition mitgeführt werden. Wurde eine Revolver mit einzelnen Patronen geladen, was ein umständliches Hantieren nach sich zog, waren bei den Pistolen die Ladungen quasi vorkonfektioniert.

Einzig und alleine die aufwändige Wartung der Pistole war ein Nachteil gegenüber einem Revolver. Musste bei einer Pistole der Schlitten, die Führung und alle anderen beweglichen Teile stets gut gereinigt und geölt sein, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten, waren Revolver hier ein wenig "geduldiger" (was bitte nicht heißen soll, dass ein Revolver keine Pflege und Wartung benötigte). Auch konnten einem Schützen Ladehemmungen zum Verhängnis werden.

Doch war der Siegeszug der Pistolen nicht mehr aufzuhalten. Schon im Ersten Weltkrieg waren bis auf wenige Armeen die meisten Offiziere und Ordonanzen mit Pistolen ausgestattet. (Das Britische Empire war dafür bekannt, im Ersten Weltkrieg noch auf ihre traditionellen Revolver zurückzugreifen.) Eine der berühmtesten Waffen ist z.B. die von Luger entwickelte Pistole 08.

Heute gibt es eine Vielfalt an Pistolen im privaten, polizeilichen und militärischen Einsatz. Die bekanntesten Marken sind Colt, Beretta, Glock, Browning, Walther u.v.m.

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Beispielsätze mit dem Begriff 'pistole'

  • Er fand seine Kleider gebürstet, seine Hose gebügelt, alle Knöpfe an den Hemden; kein Papier vermißte er, seine Waffen lagen geordnet – er liebte die Waffen –, und seine Pistole putzte Elsa.Quelle: Joseph Roth - Das Spinnennetz
(Definition ergänzt von Thore am 28.03.2019)
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