postulieren
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postulieren
Was bedeutet postulieren?
Definition, Bedeutung
Das Verb "postulieren" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "fordern", "beanspruchen" oder "behaupten". Es wird verwendet, um eine Aussage, eine These oder eine Idee in den Raum zu stellen und zu behaupten, dass sie wahr oder richtig ist, ohne dafür unbedingt einen Beweis zu liefern.
In der akademischen Welt wird das Postulieren oft verwendet, um neue Theorien oder Konzepte zu entwickeln. Wissenschaftler oder Forscher können beispielsweise eine Hypothese aufstellen und dann versuchen, Beweise zu finden, um sie zu unterstützen oder zu widerlegen.
In der Philosophie bedeutet "postulieren", eine Vorstellung oder Idee als Voraussetzung für ein Argument oder eine Theorie anzunehmen, ohne dass es dafür zwingende Gründe gibt. Zum Beispiel könnte ein Philosoph "postulieren", dass es eine objektive Realität gibt, um eine bestimmte Position in der Metaphysik zu unterstützen.
In der Theologie bedeutet "postulieren", eine Lehre oder Glaubensvorstellung als wahr oder notwendig zu fordern, ohne dass es dafür einen schlüssigen Beweis gibt. Zum Beispiel könnte ein Theologe "postulieren", dass es einen Gott gibt, der die Welt erschaffen hat, obwohl es keine empirischen Beweise für seine Existenz gibt.
In der Politik und im öffentlichen Diskurs wird "postulieren" oft verwendet, um eine Forderung oder eine Meinung zu äußern, ohne sie zu belegen. Politiker können beispielsweise Forderungen nach Gesetzesänderungen oder Reformen postulieren, um ihre politischen Ziele zu erreichen oder ihre Position zu stärken. Journalisten und Meinungsbildner können auch Postulate verwenden, um ihre Standpunkte zu verteidigen oder um eine öffentliche Debatte anzustoßen.
Im religiösen Kontext wird das Postulieren verwendet, um eine dogmatische Überzeugung oder Lehre zu formulieren, die nicht unbedingt durch empirische Beweise unterstützt wird. Die Kirche kann beispielsweise eine Dogmatik postulieren, um den Glauben der Gläubigen zu stärken und zu fördern. In der Theologie kann das Postulieren auch als eine Art von Spekulation betrachtet werden, die auf einem bestimmten Glaubenssystem basiert.
Zusammenfassend kann "postulieren" als eine Methode der Argumentation oder als eine Art von Aussage betrachtet werden, die auf Annahmen oder Vorstellungen beruht, die nicht unbedingt durch Beweise oder Fakten gestützt werden. Es wird in verschiedenen Kontexten verwendet, darunter in der Wissenschaft, Philosophie, Politik, Religion und im öffentlichen Diskurs.
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Gegenteil, Gegensatz
Gegenteile / Gegensätze von postulieren sind: leugnen, bestreiten.
Schreibweise
Die richtige Schreibweise ist: postulieren
Wortart
postulieren ist ein Verb (Tätigkeitswort).
Herkunft, Abstammung
"Postulieren" stammt vom lateinischen Wort "postulare" ab, was "fordern" oder "verlangen" bedeutet.
Verwendung
Wie wird das Wort 'postulieren' verwendet?
"Einige Theologen postulieren die Existenz eines allmächtigen Gottes, der die Welt erschaffen hat, und betrachten die menschliche Existenz als Teil seines Plans für das Universum."
Silbentrennung
Die Silben von dem Wort 'postulieren' trennt man wie folgt:
- pos|tu|lie|ren
Beispielsätze mit dem Begriff 'postulieren'
- Folgte man den Empfindungsandeutungen, die sich da ergaben, so mußte es sich um eine Gewalttätigkeit handeln, die man an der Mama verübte, um ein Zerschlagen, ein Öffnungschaffen, ein Eindringen in einen abgeschlossenen Raum, den Impuls dazu konnte das Kind in sich verspüren ; aber obwohl es auf dem Wege war, von seinen Penissensationen aus, die Vagina zu postulieren, so konnte es doch das Rätsel nicht lösen, denn so etwas, wie der Wiwimacher es brauchte, bestand ja in seiner Kenntnis nicht; vielmehr stand der Lösung die Überzeugung im Wege, daß die Mama einen Wiwimacher wie er besitze.Quelle: Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben - Sigmund Freud
- Seither habe ich reichlich Fälle von Hysterie gesehen, habe mich einige Tage, Wochen oder Jahre mit jedem Falle beschäftigt, und in keinem einzigen Falle habe ich jene psychischen Bedingungen vermißt, welche die Studien postulieren, das psychische Trauma, den Konflikt der Affekte und, wie ich in späteren Publikationen hinzugefügt habe, die Ergriffenheit der Sexualsphäre.Quelle: Bruchstück einer Hysterie-Analyse - Sigmund Freud
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