CRISPR/Cas ist ein leistungsstarkes Werkzeug in der Gentechnik, mit dem das Genom von Organismen gezielt verändert werden kann. Es basiert auf einem natürlichen Abwehrmechanismus von Bakterien gegen Viren und ermöglicht es, DNA-Sequenzen spezifisch zu erkennen und zu schneiden. Das System wird mit einer RNA-Sequenz programmiert, um eine bestimmte Stelle im Genom zu erkennen, an der ein Enzym namens Cas9 das DNA-Molekül schneidet. Anschließend kann das Zielgen bearbeitet oder ersetzt werden.
CRISPR/Cas bietet ein Potenzial zur Behandlung von genetischen Erkrankungen wie z.B. der Sichelzellanämie. Hierfür kann die kranke Genvariante durch eine gesunde ersetzt werden. Es kann auch dazu genutzt werden, um das Wachstum von Krebszellen zu hemmen oder die Produktion von Proteinen zu erhöhen. Darüber hinaus kann das CRISPR/Cas-System auch zur Erzeugung von transgenen Organismen eingesetzt werden, um gezielte Veränderungen in bestimmten Eigenschaften zu erzeugen, z.B. Resistenz gegen bestimmte Krankheiten oder höhere Erträge in der Landwirtschaft.
Allerdings gibt es auch ethische und gesellschaftliche Fragen, die im Zusammenhang mit der Nutzung von CRISPR/Cas auftreten. Hierzu gehören die Gefahr von ungewollten Genmutationen, die mögliche Veränderung des menschlichen Erbguts und die potenzielle Schaffung von "designer babies".